Unterstützung bei der Umstellung der Wirtschaft von Linear- auf Kreislaufwirtschaft, insbesondere Dekarbonisierung der regionalen Wirtschaft, Umstellung bzw. Transformation der einzelnen Branchen, Sektoren auf Kreislauffähigkeit und weitestgehende closed Loops (Abfall, Wasserverbrauch, Primärenergieeinsatz, (Primär-)Ressourcenverbrauch). Vollständige Dekarbonisierung (Scope 1-3) der städtischen Betriebe, lokalen Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen

Ziel 1. Wirtschaftsförderung Stadt Erlangen

Die Stadt richtet bis Mitte 2021 eine Beratungsstelle „Kreislaufwirtschaft“ innerhalb der Stadtverwaltung für die Erlanger Betriebe und Unternehmen, Ansiedlungsinteressierte sowie Existenzgründerinnen und -gründer ein. Die Beratungsstelle unterstützt fachlich bei der Transformation von Unternehmen, durch Vermittlung entsprechender Experten, Organisation von Peer-to-Peer Gruppen und das Angebot der Praxis-Akademie (s.u.).

Die Stadt transformiert bis Ende 2022 ihre gesamte städtische Wirtschaftsförderung und Beratung. Bisherige Leistungen wie Förder- und Existenzgründungsberatung, Kontaktvermittlung zu Technologie-Transfereinrichtungen, Unterstützung bei Genehmigungsverfahren, Firmenberatung werden an der Kreislaufwirtschaft ausgerichtet.

Ab Anfang 2023 ist eine Förderung bzw. Beratung von Unternehmen nur noch mit einem konkreten Maßnahmenplan zur Umsetzung von Ressourcen- und Klimaschutz sowie einen Meilensteinplan zur Zielerreichung „Unternehmen XY Klimaneutral bis 2027“ möglich. 

Ziel 2. Steuern und Abgaben Stadt Erlangen

Die Stadt entwickelt bis Ende 2021 einen regulativen Maßnahmenplan für die ansässigen Betriebe in Anlehnung an die Eckpunkte des Green Deal Action Plans der Europäische Kommission. Ziel ist die deutliche Reduzierung von Primärressourcen.

Der Plan beinhaltet eine schrittweise Erhöhung bzw. Einführung von Steuern und Abgaben für Trinkwasser, Abfallentsorgung, Fernwärmebezug, Gewerbesteuer, Einwegprodukte, Sperr- und Sondermüll etc. ab Anfang 2022 bis Ende 2027.

Ziel 3. Wissens- und Technologietransfer

Die Stadt tritt in 2021 der Initiative Circular Cities bei und bildet in diesem Zusammenhang eine Kooperation mit der Stadt München, der Hans-Sauer Stiftung, der FAU, der REHAU Gruppe, der Siemens AG mit dem Ziel „Aufbau eines Technology-Hub for Circular Design und Circular Economy“.

Die Stadt initiiert zusammen mit der VHS das Angebot einer Praxis-Akademie „Kreislaufwirtschaft“. Zusammen mit Dozent*innen der FAU, Referent*innen aus dem Umweltamt, lokalen Kreislaufexpert*innen etc. werden ab Anfang 2022 halbjährlich Kurse zur Einführung und Umsetzung der Kreislaufwirtschaft im eigenen Betrieb und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle angeboten. 

Ziel 4. Städtische Beteiligungen und Betriebe

Die Stadt wirkt aktiv darauf hin, dass die Unternehmen mit städtischer Beteiligung

ESTW - Erlanger Stadtwerke AG, Gesellschaft zur Förderung der Arbeit (GGFA) AöR, GEWOBAU Erlangen - Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Erlangen mbH, IGZ Innovations- und Gründerzentrum Nürnberg - Fürth - Erlangen mbH, KommunalBIT AöR, Medical Valley Center GmbH, Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Vorreiter bei der Zielsetzung „Erlanger Unternehmen klimaneutral bis 2027“ werden. Je nach Branche kann das wie folgt aussehen:

GEWOBAU: Sanierung vor Neubau und im Neubau 100% Umstellung auf Holz- bzw. Holz-Hybrid-Bauweise, ökologische Dämmstoffe etc. unter Berücksichtigung der Richtlinien zur Kreislaufwirtschaft des DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen).

SPARKASSE: Konsequente Umstellung der Anlagestrategie analog des norwegischen Pensionsfonds bzw. der Richtlinien von z.B. Urgewald, d.h. Divestment fossiler Energieträger, Investment in Erneuerbarer Energien, Green-Corporates etc. Konzentration auf Förderung regionaler Unternehmen, Weiterentwicklung des Altstadttalers zum „Chiemgauer“

IGZ: Transformation des Innovationszentrums zu einem Zentrum zur Förderung von nachhaltigen Innovationen zur Transformation der Linear- und Digitalisierung der Kreislaufwirtschaft, insbesondere mit dem Ziel neue Start-Ups bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle im skizzierten Kontext zu unterstützen

Ab 2022 Veröffentlichung einer jährlichen CO2-Bilanz und des Beitrags zu einer zirkularen Gesellschaft (z.B. Abfall-/Wasserverbrauch, Bürgereinbindung, Biodiversität etc.) für kommunale Betriebe (Two-Pager).

Wesentliche Meilensteine Wirtschaft

2021: Aufbau einer Beratungsstelle zum Thema „Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit“

2022: Jährliche Berichterstattung städtische Betriebe (CO2-Fortschritt, Beitrag Circular Society)

2023: Ansiedlung erster Start-Ups mit dem Fokus „Circular Economy / Circular Design“

2025: 50% Dekarbonisierung der regionalen Wirtschaft, Produkte, Dienstleistungen Scope 1, 2

2030: 100% Dekarbonisierung der regionalen Wirtschaft, Produkte, Dienstleistungen Scope 1-3